STAHL – gespeicherte ENERGIE

Energiespeicher Stahl – Wenn Material Energie speichert

Die Debatte um grünen Wasserstoff dreht sich meist um Mobilität, Industrie und Energiespeicherung. Doch ein oft übersehener Aspekt ist: Durch Wasserstoff erzeugter Stahl speichert Energie. Nicht im klassischen Sinne wie Batterien oder Wasserstofftanks, sondern in Form von chemisch eingebundener Energie, die zuvor mit Erneuerbaren erzeugt wurde.


1. Ausgangspunkt: Wasserstoff aus Sonnenenergie ☀️

Die Elektrolyse von Wasser mit grüner Energie (Sonne, Wind) liefert Wasserstoff:

3 H₂O ⇌ 3 H₂ + 1.5 O₂ ΔH = +858 kJ/mol

Für diese Reaktion muss Energie aufgewendet werden – in diesem Fall klimaneutral, da z. B. aus Solarstrom gewonnen.


2. Die Reduktion von Eisenoxid mit Wasserstoff 🔬

In einem nächsten Schritt wird Eisenoxid (Fe₂O₃) mit diesem Wasserstoff zu Eisen reduziert:

Fe₂O₃ + 3 H₂ ⇌ 2 Fe + 3 H₂O ΔH = -36 kJ/mol

Diese Reaktion ist leicht exotherm, setzt also geringe Energiemengen frei. Entscheidend ist jedoch: Die im Wasserstoff enthaltene Energie bleibt zum Großteil im Eisen gebunden.

Zum Vergleich: Die klassische Hochofenroute benötigt Kohlenstoff und viel Hitze (und erzeugt große Mengen CO₂):

Fe₂O₃ ⇌ 2 Fe + 1.5 O₂ ΔH = +822 kJ/mol


3. Der thermodynamische Trick ⚡

In der Wasserstoffroute wird Energie in zwei Schritten “umverteilt”:

  • Zuerst Energieaufnahme bei der Wasser-Elektrolyse
  • Dann fast energie-neutrale Reduktion von Eisenoxid zu Eisen

Das Ergebnis: Ein Werkstoff, der Energie in Form von reduzierter Materie enthält.


4. Der Umgebungseffekt: Kühlung statt Erhitzung ❄️🔥

Wird Eisen über die Wasserstoffroute erzeugt, wird weniger Abwärme freigesetzt als bei klassischen Prozessen. Die Umgebung wird dadurch weniger belastet – ein kühlender Effekt entsteht im Gegensatz zur traditionellen Stahlproduktion, die enorme Hitze erzeugt.


5. Fazit: Stahl als chemischer Energiespeicher 🧱🔋

Der mit grüner Energie hergestellte Stahl ist:

  • 🌍 CO₂-frei produziert
  • 🔋 energetisch hochwertig, da er Sonnenenergie in chemischer Form enthält
  • 🏗️ ein Speichermedium für erneuerbare Energie
  • ❄️ kühlender im Herstellungsprozess

Stahl wird damit zu mehr als einem Werkstoff: Er wird zum Zukunftsträger für nachhaltige Industrie und Energiespeicherung.


6. Zukunftsperspektive: Grüner Stahl statt Stahlbeton? 🏗️🌿

Stahlbeton wurde ursprünglich entwickelt, um den Einsatz von Stahl zu minimieren – vor allem aus Kostengründen.
Doch mit der Möglichkeit, grünen Stahl CO₂-frei zu produzieren, verschieben sich die Prioritäten:

  • 🔩 Grüner Stahl wird zum Energiespeicher und Wertstoff zugleich.
  • 🏢 Stahlleichtbau und modulare Konstruktionen gewinnen an Bedeutung – rückbaubar und recyclingfähig.
  • 🧱 Stahlbeton ist zwar stabil, aber schwer trenn- und recycelbar – ein Nachteil in der Kreislaufwirtschaft.

Auch Edelstahl wird neu bewertet:

  • 🛡️ Korrosionsbeständig
  • ♻️ Nahezu verlustfrei recycelbar
  • 🔄 Extrem langlebig

Doch: Edelstahl braucht kritische Legierungsmetalle wie…

  • ⚙️ Chrom (Cr) – für Rostschutz
  • 🧲 Nickel (Ni) – für Zähigkeit
  • ⚗️ Mangan (Mn) – als günstige Alternative

⛏️ Diese Rohstoffe sind begrenzt und oft mit problematischem Abbau verbunden. Deshalb braucht die Zukunft:

  • 🧪 Materialforschung
  • 🔁 Recyclingstrategien
  • 🌐 Globale Verantwortung beim Rohstoffhandel

Verknüpfungen:

  • Fachbereiche / Sachgebiete: Umweltschutz > Energiespeicherung, Wasserstoffwirtschaft, Grüne Industrie
  • Projektbeispiel: Oshivela/HyIron in Namibia

Hinweis: Weitere technische Details zu Reaktionsenthalpien, Wirkungsgraden und Stoffbilanzen können auf Wunsch folgen.

Revision: 1Erstellt/Geändert:Geprüft:Freigegeben:Gültig ab:
Datum:15.04.202515.04.202515.04.202515.04.2025
Unterschrift:Beauftragter/ChatGPTAufsichtsratVorstandBeauftragter