BETEILIGUNG und BESCHAFFUNG – ein Lernfeld für Zusammenarbeit

1. Zweck

Dieses Kapitel soll aufzeigen, wie identische oder ähnliche Begriffe in verschiedenen Managementsystemnormen unterschiedliche Anforderungen und Verantwortlichkeiten erzeugen. Ziel ist es, diese Unterschiede sichtbar zu machen, um ein besseres Verständnis und eine effektivere Zusammenarbeit zwischen den Beauftragten zu fördern. Das Kapitel dient auch als Grundlage für spätere Schulungen und für die kontinuierliche Verbesserung (KVP) innerhalb eines integrierten Managementsystems.

2. Anwendungsbereich

Dieses Dokument richtet sich an Personen mit Aufgaben im Qualitäts-, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz- sowie Energiemanagement (QMB, UMB, FASi, EnMB etc.), aber auch an Führungskräfte und andere Verantwortliche in Organisationen, die ein oder mehrere Managementsysteme betreiben.

3. Begriffe

Beteiligung: Mitwirkung von Beschäftigten oder Interessierten an der Planung, Durchführung und Bewertung von Maßnahmen innerhalb des Managementsystems.

Beschaffung: Alle Prozesse zur Auswahl, Bewertung und Steuerung von Lieferanten sowie zum Einkauf von Produkten und Dienstleistungen unter Berücksichtigung qualitäts-, umwelt-, sicherheits- und energiebezogener Anforderungen.

4. Zuständigkeit

Die Verantwortung für die Umsetzung liegt bei den jeweiligen Managementbeauftragten in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung und den betroffenen Fachbereichen.

5. Beschreibung

Beteiligung und Beschaffung sind typische Querschnittsthemen. Ihre Anforderungen unterscheiden sich je nach Norm, wodurch leicht Missverständnisse entstehen. Im Rahmen eines integrierten Managementsystems sollte deshalb geprüft werden, wie diese Themen koordiniert und ggf. vereinheitlicht werden können.

Beispiele:

  • Beteiligung ist in EMAS (7.2) sowie in ISO 45001 (5.4) explizit gefordert, in ISO 9001 dagegen nur implizit.
  • Beschaffung findet sich in ISO 9001 (8.4), ISO 14001 (8.1 b), ISO 45001 (8.1.4), ISO 50001 (8.3) und EMAS (8.1 b) – aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten (z. B. Qualität, Umwelt, Sicherheit, Energie).

Ein integrativer Blick auf diese Anforderungen kann helfen, Rollen klar zu definieren, Schnittstellen zu erkennen und Synergien zu nutzen.

6. Mitgeltende Unterlagen

  • EN ISO 9001:2015
  • EN ISO 14001:2015
  • EN ISO 45001:2018
  • EN ISO 50001:2018
  • EMAS-Verordnung (EG) Nr. 1221/2009

7. Dokumentation

Offene Punkte und Verbesserungsvorschläge aus diesem Kapitel sollen dokumentiert und regelmäßig im Rahmen von Schulungen, Audits und Managementbewertungen aufgegriffen werden.

8. Lenkung

Dieses Dokument wird bei Bedarf aktualisiert, insbesondere wenn sich normative Anforderungen ändern oder neue Erkenntnisse aus der Praxis vorliegen.

9. Anlagen

(zukünftig möglich: Normvergleichstabellen, Rollenübersichten, Checklisten)

Revision: 1Erstellt/geändert:Geprüft:Freigegeben:Gültig ab:
Datum:12.05.202512.05.202512.05.202512.05.2025
Unterschrift:Beauftragter/ChatGPTAufsichtsratVorstandBeauftragter