UMWELTASPEKTE und UMWELTGEFÄHRDUNGSFAKTOREN

1. Zweck

Ziel dieser Seite ist es, die Begriffe „Umweltaspekte“ und „Umweltgefährdungsfaktoren“ zu erläutern, miteinander zu vergleichen und die Notwendigkeit einer Umweltgefährdungsbeurteilung nach dem Vorbild des Arbeitsschutzes aufzuzeigen. Nur so kann eine systematische Umweltprävention gelingen.


2. Anwendungsbereich

Diese Darstellung richtet sich an Unternehmen, Fachkräfte für Umweltschutz, Behörden, EMAS- und ISO 14001-Verantwortliche sowie an alle, die über die klassischen Umweltaspekte hinausdenken und eine wirksamere Umweltstrategie umsetzen wollen.


3. Begriffe

Umweltaspekte (gemäß EMAS / ISO 14001):

Teile der Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen einer Organisation, die Wechselwirkungen mit der Umwelt haben oder haben können.

Beispiele:

  • Energieverbrauch
  • Abfall
  • Emissionen
  • Wasserverbrauch
  • Lärm

Umweltgefährdungsfaktoren (erweitert):

Physikalische, chemische, biologische, räumliche oder zeitliche Bedingungen, die direkt oder indirekt zur Beeinträchtigung von Umwelt, Klima oder Biodiversität führen können.

Beispiele:

  • Masse
  • Reflexion / Albedo
  • Entfernung / Transportdistanzen
  • Wärmestrahlung / Abwärme
  • Versiegelung
  • Langlebigkeit von Stoffen

4. Zuständigkeit

Die Erhebung und Bewertung der Umweltaspekte erfolgt in der Regel durch das Umweltmanagement-Team. Die Identifikation und Bewertung der Umweltgefährdungsfaktoren erfordert zusätzliches Fachwissen, etwa von Umweltingenieuren, Verfahrenstechnikern oder externen Fachkräften für Umweltschutz.


5. Beschreibung

Vergleich Umweltaspekte vs. Umweltgefährdungsfaktoren:

KriteriumUmweltaspekte (EMAS/ISO)Umweltgefährdungsfaktoren
UrsprungNormativ vorgegebenFachlich und methodisch erweitert
Typischer FokusProzesse, Mengen, direkte EinwirkungenPhysikalische, chemische, systemische Effekte
BeispieleStromverbrauch, CO₂-Ausstoß, AbfallMasse, Albedo, Entropie, Entfernung
ZielIdentifikation signifikanter AspekteTieferes Verständnis für systemische Risiken
Eignung für PräventionBegrenztHoch

Warum Umweltgefährdungsfaktoren nötig sind:

  • EMAS-Umweltaspekte fokussieren stark auf messbare Outputs.
  • Viele systemische Effekte (z. B. dunkle Dächer = Erwärmung = Albedo = Klimaeffekt) bleiben außen vor.
  • Langzeitwirkungen, Kumulation, Verteilungswirkungen (z. B. Transportwege, Energieform, Stoffeigenschaften) werden oft nicht berücksichtigt.

6. Mitgeltende Unterlagen


7. Dokumentation

Die Umweltgefährdungsbeurteilung dokumentiert beide Sichtweisen:

  • Umweltaspekte → Was passiert?
  • Umweltgefährdungsfaktoren → Warum und mit welchen Folgen?

8. Lenkung

Diese Seite dient der Schulung, Orientierung und Vorbereitung auf die systematische Anwendung der Umweltgefährdungsbeurteilung im Sinne eines erweiterten Umweltmanagements.


9. Anlagen

  • Tabellen: Umweltaspekte nach EMAS / Umweltgefährdungsfaktoren alphabetisch
  • Beispiel: Schwarze Dachfläche – von der Tätigkeit zum Umweltfaktor
  • Referenz zur Gefährdungsbeurteilung Arbeitsschutz

Revision: 1Erstellt/Geändert:Geprüft:Freigegeben:Gültig ab:
Datum:19.07.202519.07.2025519.07.202519.07.2025
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